Mobil in der Wohnung – Anpassungen und Hilfsmittel erleichtern die Unabhängigkeit im Alltag
Für Menschen mit einer körperlichen Behinderung ist die Barrierefreiheit im eigenen Zuhause äusserst wichtig für ein weitgehend selbstständiges Leben. Doch was heisst eigentlich „barrierefreies Wohnen“ und welches sind die häufigsten Wohnungsanpassungen querschnittgelähmter Menschen?
Barrierefreiheit beginnt beim Lichtschalter
Mit einer Barriere sind nämlich nicht nur zu hohe Türschwellen gemeint, sondern alle räumlichen Gegebenheiten, die den Betroffenen daran hindern, sich ohne fremde Hilfe in den Wohnräumen frei bewegen und leben zu können. Barrierefreies Wohnen beginnt bei schwellenlosen und ausreichend breiten Türrahmen, einfach erreichbaren Schaltern, Armaturen, Türgriffen oder Schränken und reicht bis zu behindertengerechten Sanitäranlagen und Möbeln. [1]
Durchschnittlich zwei Anpassungen in der Wohnung
Wie Resultate der SPF in der SwiSCI Studie zeigen, haben Menschen mit einer Querschnittlähmung in der Schweiz durchschnittlich 2 Anpassungen in ihrer Wohnung. Der Bedarf an Anpassungen variiert je nach der individuellen Mobilität, nach Läsionshöhe und Art der Querschnittlähmung. Den höchsten Bedarf haben Menschen mit kompletten Lähmungen. 85% aller Querschnittgelähmten haben mindestens eine Anpassung in ihrer Wohnung. Die zwei häufigsten finden sich im Badezimmer: 63% haben eine rollstuhlzugängliche Dusche und 57% Griffe neben der Toilette. Die dritthäufigste Anpassung (45%) ist eine Rampe. [2]
Referenzen
- [1] Mehr Infos zur Barrierefreiheit in Wohnungen: Zentrum für hindernisfreies Bauen, Schweizer Paraplegiker-Vereinigung: http://www.spv.ch/de/was_wir_tun/zentrum_fuer_hindernisfreies_bauen/
- [2] Anneke Hertig-Godeschalk, Armin Gemperli, Ursina Arnet, Timo Hinrichs, for the SwiSCI study group: Availability and need of home adaptations for personal mobility among individuals with spinal cord injury. The Journal of Spinal Cord Medicine, Published online: 30 Mar 2017.