14. Dezember 2022
Liebe Leserin, lieber Leser
Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Die Hausärztin findet keine Ursache für Ihr unspezifisches Unwohlsein. Alle Blut- und Urinwerte liegen im Normbereich. Erst Tage später, nach gravierender Verschlimmerung Ihrer Symptome stellt die Ärztin eine akute Nierenentzündung fest. Nun ist schnelles Handeln mittels einer gezielten antibiotischen Therapie angesagt. Hätte man die beginnende Entzündung nicht schon eher erkennen und gleich "im Keim ersticken" können?
Wir arbeiten daran, dass dies in der nahen Zukunft möglich sein wird. Dann gibt es für Menschen mit Querschnittlähmung angepasste Referenzbereiche für häufig verwendete Laborwerte, wie zum Beispiel Entzündungsmarker. Die Referenzbereiche unterscheiden sich teilweise erheblich von denen der Gesamtbevölkerung und müssen entsprechend anders beurteilt werden. Können Ärzte zukünftig mit diesen angepassten Skalen arbeiten, erhalten Betroffene schneller eine Diagnose und eine passende Therapie. Die Forschungsplattform "Swiss BioRef" ermöglicht diesen Fortschritt in Richtung der sogenannten personalisierten Medizin, die immer spezifischer auf einzelne Patientengruppen zugeschnitten ist.
Wir möchten Ihnen heute zeigen, welche zukunftsträchtigen Ansätze die SwiSCI-Studie sowie andere Forschungsprojekte der Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) in diesem Bereich verfolgen, und welche Chancen sich daraus für Menschen mit Querschnittlähmung ergeben.
Mit herzlichen Grüssen